Ich freue mich Euch heute einmal wieder per Gastbeitrag einen interessanten Blog vorstellen zu können – Cryptoeinfach.de. Jens betreibt den Blog und über meinen Artikel zu Coinbase kamen wir ins Gespräch. Jens setzt sich sehr fundiert mit Kryptowährungen auseinander und wird Euch im folgenden Artikel etwas über die drei größten und bekanntesten Krypto-Börsen (Binance, Coinbase und Kraken) berichten. Viel Spaß!
Unter der Vielzahl der Krypto Börsen stechen Binance, Coinbase und Kraken hervor.
Diese drei gehören zu den größten und beliebtesten Krypto Handelsplattformen auf der Welt.
In welchen Aspekten sie sich unterscheiden, erfährst Du in diesem Beitrag.
Binance, Coinbase und Kraken im Vergleich
Krypto Handelsplattformen dienen dazu, Kryptowährungen wie Bitcoin mit Euro oder anderen Währungen zu kaufen. Oder man tauscht Kryptowährungen mit anderen Kryptowährungen. Darüber hinaus bieten sie eine ganze Reihe verschiedenster Dienstleistungen und Handelsmöglichkeiten.
Binance ist die derzeit größte Krypto Börse. Gegründet wurde die Handelsplattform im Juli 2017. Innerhalb weniger Monate konnte das Unternehmen Millionen von Nutzern anlocken. Dabei half auch der Verkauf des eigenen Tokens: Die Binance Coin (BNB).
Die BNB Kryptowährung wurde zunächst zur Finanzierung des eigenen Unternehmens veräußert. Mittlerweile lässt sie sich auch als Tauschwährung verwenden und man bekommt Rabatte auf die Handelsgebühren, wenn man die Gebühren mit BNB bezahlt.
Binance hat seinen Sitz in Malta. Offiziell ist das Unternehmen nicht in der EU reguliert. Trotzdem gilt die Handelsplattform dank Einlagensicherung und hohen Sicherheitsmaßnahmen als seriös. Neben dem Handel mit Kryptowährungen verfügt Binance noch über Krypto Steuer Tools, ermöglicht das Staking und ist mit weiteren DeFi-Plattformen verbunden.
Coinbase hat seinen Sitz in den USA, genauer in San Francisco. Das Unternehmen gibt es bereits seit 2012, womit es zu den ältesten Börsen überhaupt gehört. Heute zählt Coinbase zu den bekanntesten und beliebtesten Krypto Handelsplattformen weltweit.
Von Anfang an fokussierte sich Coinbase auf den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen mittels Fiatwährungen wie US-Dollar oder Euro. Krypto Steuer Tools gibt es lediglich für US-Kunden. Die Börse ist in den USA registriert und wird hier reguliert.
Ähnlich verhält es sich mit der Börse Kraken. Die Krypto Handelsplattform wurde 2011 in San Francisco gegründet und ist damit noch älter als Coinbase. Auch hier wird sie von den US-Behörden reguliert und überwacht.
Kraken hat es sich zum Ziel gemacht, den Handel mit Kryptowährungen zugänglich zu gestalten und den Menschen auf der ganzen Welt zu ermöglichen. Daher erlaubt Kraken die Einzahlung verschiedener Fiatwährungen wie US-Dollar, Britischem Pfund oder Euro.
Welche Kryptowährungen kann ich bei den Börsen kaufen?
Alle drei Krypto Börsen bieten eine große Anzahl an Kryptowährungen an. Immer wieder kommen neue hinzu. Dazu gehören einige der bekannteren Coins und Tokens wie:
– Bitcoin
– Ethereum
– Ripple
– Dogecoin
– Polkadot
– Bitcoin Cash
– Cardano
– Litecoin
– Ethereum Classic
– Chainlink
Und einige mehr.
Die meisten Kryptowährungen bietet zurzeit Binance an. Aktuell sind es mehr als 350 Coins und Tokens, die auf der Plattform in unterschiedlichen Handelspaaren zur Verfügung stehen. Darunter befinden sich auch viele eher unbekannte Altcoins. Binance ist damit erste Wahl, um Kryptowährungen zu handeln.
Bei Coinbase sind es aktuell mehr als 60 Coins und Tokens und bei Kraken um die 70. Wenn Du es nur auf die bekannteren Kryptowährungen abgesehen hast, dann sind alle drei Krypto Handelsplattformen eine gute Wahl. Bei exotischeren Coins hat Binance die Nase vorn.
Welche Bezahlmöglichkeiten werden mir geboten?
Alle drei Krypto Handelsplattformen erlauben die Einzahlung von Euro über SEPA-Banküberweisung. Bei Binance werden einem keine weiteren Möglichkeiten geboten, Euro einzuzahlen.
Auf Coinbase wird einem neben der SEPA-Einzahlung auch die Kreditkarte angeboten. Über iDEAL und Sofort sind lediglich Einzahlungen möglich, während sich mit PayPal nur Auszahlungen vornehmen lassen.
Auf Kraken sind Einzahlungen nur über SEPA-Banküberweisung möglich. Die Überweisungen laufen über bestimmte Banken, wie der Fidor-Bank oder der Bank Frick.
Wie sicher sind die Anbieter?
Alle drei Krypto Handelsplattformen gelten als seriös und sicher. Die Betreiber schützen ihre Kundenkonten mit Verschlüsselungstechnologien. Weiterhin ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung standardmäßig als Option für die Nutzer verfügbar.
Binance wurde in der Vergangenheit bereits gehackt. Die Börse reagierte schnell und fror die Transaktionen ein. Mit der Zeit wurden die Betroffenen aus der Einlagensicherung entschädigt. Dasselbe mit Coinbase, auch hier kam es in der Vergangenheit zu Hacks und die Börse hatte die Betroffenen ausgezahlt.
Kraken wurde 2018 das Opfer eines Hacks. Die betroffenen Nutzerkonten hatten eines gemeinsam: Keine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Nutzer, welche dieses Feature aktiviert hatten, wurden keine Kryptos gestohlen.
Hacks kommen bei den seriösen Krypto Börsen selten vor. Die Hacker versuchen ständig, an die Guthaben der Nutzer zu kommen, doch meistens greifen die Sicherheitssysteme. Wichtig ist, wie die Börse auf die Angriffe reagiert.
Staking
Das „Staking“ beschreibt das temporäre Einfrieren einer Kryptowährung. Nutzer erhalten dafür ein passives Einkommen der Kryptos. Mehrere Börsen bieten das Staking über den eigenen Börsen-Account an.
Bei Binance hast Du die Auswahl zwischen dem gesperrten Staking, flexiblen Staking und dem DeFi-Staking. Beim gesperrten („locked“) Staking kannst Du für einen bestimmten Zeitraum nicht mehr auf die Kryptos zugreifen. Beim flexiblen Staking gilt diese Frist nicht, dafür sind die Einnahmen geringer. DeFi-Staking ermöglicht das Staking von DeFi-Tokens.
Binance bietet eine große Auswahl an Kryptowährungen zum Staken. Dazu gehören:
– EOS
– BAND
– XEM
– DASH
– ONE
– TOMO
– LISK
– THETA
– TRON
– BNB
Bei Coinbase beschränkt sich das Staking auf Ethereum, Algorand, Cosmos, Tezos, DAI und USD-Coin. Ein flexibles Staking gibt es hier nicht.
Bei Kraken lassen sich die folgenden Kryptowährungen staken:
– Polkadot
– Kusama
– Cardano
– FLOW
– Ethereum
– Cosmos
– Tezos
– KAVA
Auch hier sind die Kryptos für eine bestimmte Zeit eingefroren.
Liquidity Mining
Das Liquidity Mining beschreibt die Praxis, einem Ökosystem Liquidität, sprich Kryptowährungen, zur Verfügung zu stellen und dafür einen Teil der Gebühren zu erhalten. Das Liquidity Mining hängt eng mit dem DeFi-Sektor zusammen.
Binance ermöglicht das Liquidity Mining über Pancake Swap, einem DeFi-Ökosystem. Nutzer können hier DeFi-Tokens bereitstellen. Sie werden dafür mit CAKE-Tokens ausgezahlt. Coinbase und Kraken bieten kein Liquidity Mining an.
Welche Gebühren erheben die Krypto Handelsplattformen?
Die Gebühren sind ein wichtiger Faktor bei der Wahl der passenden Krypto Börse. In der Regel fallen die Gebühren auf den Kauf und Verkauf der Kryptowährungen an und auf die Ein- und Auszahlungen. Je nach Anbieter, nach Kryptowährung und nach Zahlungsdienstleister können die Gebühren unterschiedlich ausfallen.
Bei Binance hängen die Gebühren von dem Level des eigenen Kontos und der gehandelten Menge ab. Ab Level 0 und unter einem 30-tägigen Handelsvolumen von 50 BTC zahlen die Maker eine Gebühr von 0,1 % und die Taker ebenfalls 0,1 %. Binance ist bekannt für seine niedrigen Gebühren.
Wenn man mit der hauseigenen Binance Coin die Gebühren bezahlt, gibt es Rabatte. Ebenfalls verringert sich der zu zahlende Betrag bei höheren Handelsvolumina. Ein- und Auszahlungen mit Euro sind kostenlos.
Bei Coinbase sind die Gebühren komplex und recht unübersichtlich aufgebaut. Es fällt ein Spread an, dessen Höhe von der Höhe des Betrags in Fiat abhängt. Dazu kommt eine Pauschale von 0,5 %. Sollte der gehandelte Krypto-Betrag über 10 US-Dollar wert sein, dann fallen zusätzliche 0,99 Euro an.
Dieser zusätzliche Gebührenbetrag erhöht sich, wenn sich auch der gekaufte oder verkaufte Wert der Kryptowährung erhöht. Einzahlungen von Euro sind kostenlos, bei Auszahlungen fällt eine Gebühr von 0,15 Euro an.
Kraken erhebt bei seiner „Instant Buy“-Funktion eine Gebühr von 1,5 % auf den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen. Beim fortgeschrittenen Handel kann, abhängig von diversen Faktoren, die Gebühr zwischen 0,0 % und 0,26 % betragen. Euro Einzahlungen sind kostenlos. Bei der Auszahlung schwanken die Gebühren zwischen 0,09 und 1 Euro.
Über den Autor:
Jens Ischebeck ist Betreiber der Webseite cryptoeinfach.de. Ziel der Seite ist es, Bitcoin und Kryptowährungen einfach und verständlich zu erklären und die Chancen dieser neuen Technologie zu erläutern.
Außerdem ist er sehr gefragter Antwort-Geber auf Quora.