In diesem Artikel bin ich bereits einmal auf die Vorzüge von Sparplänen eingegangen und habe erklärt inwiefern Geld sparen mit Familie dadurch erleichtert wird.
Nun wurde mir aber ein paar mal die durchaus berechtigte Frage gestellt ob Sparpläne strategisch besser sind als Einmalanlagen. Tatsächlich lässt sich hier nicht ja oder nein oder wahr oder falsch sagen, aber dennoch möchte ich gerne darauf eingehen.
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Bei Sparplänen wird ja häufig, so auch im oben verlinkten Artikel, der Cost-Average-Effekt als Kaufargument benutzt. Was bedeutet der nochmal?
Cost-Average-Effekt nutzen – Geld sparen mit Familie
Auf Deutsch nennt sich das ganze Durchschnittskosteneffekt und das bedeutet ganz simpel:
Wenn Du einmal eine größere Summe in ein Papier oder einen Fonds legst, dann hast Du das Risiko, dass der Kurs danach fällt und Du Verluste machst. Und selbst wenn er nach einer Weile wieder auf den Kaufwert steigt, dann hast du keinen Profit gemacht.
Wenn Du aber in regelmäßigen Abständen kleine Beträge investierst, dann machst du die Abwärtsbewegung des Papiers oder des Fonds mit und kaufst in den Phasen niedriger Kurse mehr Anteile ein. In dem selben Szenario, in dem der Kurs dann wieder am Ausgangswert ist, hast Du Gewinn gemacht – im obigen Beispiel bist Du auf 0.
Du kaufst also im Durchschnitt günstiger ein.
Gegenargument
Nun klingt das alles sehr nett und ist auch an sich nicht ganz falsch – aber:
Gerade als Langfristanleger, und wenn du Geld sparen mit Familie willst bist Du das, gehen wir ja davon aus, dass die Kurse overall steigen. Und wenn wir uns die letzten 30 Jahre oder die letzten 50 Jahre ansehen, dann ist die Börse immer gestiegen – (hier siehst Du den DAX-Chart der letzten 30 Jahre). Natürlich gab es Einbrüche und Krisen, aber selbst die Coronakrise ist, wenn man den DAX ansieht, schon fast eingepreist. Und in ein paar Jahren wird der DAX (vorausgesetzt es crasht nicht das ganze demokratische System und die Marktwirtschaft und wenn das passieren würde hätten wir andere Probleme als unser Erspartes) höher stehen als heute und genauso der Dow Jones und der Nasdaq und der S&P 500 und der MSCI World und wie sie alle heißen.
Wenn man das also nun als Faktum annimmt, dann muss man einfach sagen: Eine Einmalanlage wäre besser, denn die Kurse steigen und ich werde mit einem Sparplan zwingendermaßen auch höhere Preise für meine Anteile bezahlen. Dadurch sinkt selbstverständlich die Rendite.
Warum ist nun aber ein Sparplan trotzdem sinnvoll?
Nun das hat mehrere Gründe:
- Das Gegenargument mit der Einmalanlage stimmt, aber es zieht nur dann, wenn Du auch Geld für eine größere Einmalanlage hast. Da gerade bei Familien selten, vor allem in den Anfangsjahren, große Summen für Einmalanlagen an der Börse vorhanden sind erübrigt sich die Argumentation von selber. Die Möglichkeit mit kleinen Summen nach und nach eine größere Anlage aufzubauen ist also zum Geld sparen mit Familie durchaus attraktiv und ermöglicht die Partizipation am Kapitalmarkt ohne direkt mehrere tausend Euro vom Familienbudget abzwacken zu müssen.
- Ja es stimmt – einmal 10.000 € angelegt und 30 Jahre gewartet wäre ziemlich sicher mit mehr Profit verbunden, als die selbe Summe über 30 Jahre nach und nach angespart, aber da wir die 10.000 € vermutlich gerade nicht haben ist es doch nett zumindest die kurzfristigen Schwankungen (und da rede ich von Schwankungen innerhalb von ein, zwei drei Jahren) durch den Cost-Average-Effeckt nutzen zu können.
- Du wirst auch und gerade unter der Prämisse, dass die Aktienwerte langfristig steigen, mit einem Sparplan besser fahren, als wenn Du das Geld auf ein Girokonto oder Tagesgeldkonto legst, denn dort verzinst sich das Geld so gut wie gar nicht. Mit dem Sparplan nimmst Du vom ersten investierten Euro an die Verzinsung des Marktes mit. Klar das ist am Anfang nicht viel, aber nach ein paar Jahren wirst Du merken – es wird immer mehr! Es wird sogar exponentiell steigen.
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Schlussfolgerung – Geld sparen mit Familie
Unter diesen Gesichtspunkten muss ich sagen, dass Geld sparen mit Familie mittels Sparplan durchaus eine sehr sinnvolle Sache sein kann. Selbstverständlich sollte man niemals sein ganzes monatliches Sparvolumen an der Börse investieren, sondern immer nur einen Teil davon. Aber als Ergänzung zum klassischen Sparen ist es absolut sinnvoll meiner Meinung nach. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass man nicht nur in ETFs sparen kann, sondern auch in Einzeltitel. Hier gebe ich ein paar Tipps worauf man hierbei achten kann – ich werde aber demnächst auch nochmal einen ausführlicheren Artikel zum Thema Value Investing und clevere Aktienrecherche verfassen. Ich persönlich habe verwalte meine Sparpläne bei der ING und bei der Consorsbank.
Consorsbank SparplanWenn Du Dir fundiertes Wissen zu den Themen Unternehmensanalyse, Unternehmer-Mind-Setting, kluges Investieren und der Börse im Allgemeinen aneignen möchtest guck Dir doch mal meine Buchempfehlungen an.
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Hi, danke für deinen Beitrag. Was man nicht vergessen darf, wenn man kontinuierlich etwas weglegt, sammelt es sich mit der Zeit ganz schön an. Wie du schön gesagt hast, oft hat man als Familie nicht das Geld für eine Einmalanlage.
Daher lieber gleich anfangen, ggf. auch mit kleinen Beiträgen und schwups kommt in 1-2 Jahren ein kleines Sümmchen zusammen.
Hallo Rafael,
besten Dank für Dein Feedback! Und ja – völlig richtig Kleinvieh macht auch Mist 😉
Beste Grüße
Ludwig